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Zu Besuch bei Google in Zürich


In die Höhle des Löwen? Für eine Schulung zum Thema Suchmaschinenmarketing begab ich mich am 5. März 2018 ins Reich des Suchmaschinenkönigs Google. Natürlich offline, genauer gesagt zu Fuß ging ich vom Züricher Hauptbahnhof in die Google Büros an der Europaallee, wo das Unternehmen Trainings anbietet.

 

Warum ich mich als Texterin mit SEO und Adwords beschäftige?

  • Weil ich viele Websites, Landing Pages und Online-Kampagnen inklusive Social Media konzeptioniere und texte
  • Weil ich immer wieder mit ganz unterschiedlichen Erwartungshaltungen oder gar Glaubenssätzen konfrontiert werde. Zum Beispiel von der Online-Agentur, die 300 Wörter pro Produkt und Unterseite als zwingend ansieht.
  • Weil häufig von Auftraggebenden die Frage kommt: „Können Sie auch SEO-Texte schreiben?“

Content is king

Roller für die Google Mitarbeiter, gesehen in Zürich. Bild: Peggy Wandel
Roller für die Google Mitarbeiter, gesehen in Zürich. Bild: Peggy Wandel

Gut getexteter, relevanter Content ist wichtiger als endlose Buchstabenwüsten: Mit dieser Überzeugung betrat ich den Schulungsraum bei Google. Und mit derselben Überzeugung kam ich auch wieder heraus. Meine Ansicht wurde bestätigt: Die Qualität und die Relevanz der Website-Inhalte entscheiden, nicht die Masse (an Wörtern oder Keywords). Welcher Website-Besucher oder potenzielle Kunde liest sich durch endlose Produktbeschreibungen, die eigentlich auf Suchmaschinen abzielen? Wo selbst diese heute auf derart ausführliche Texte verzichten können. Folgenden Satz habe ich mir in der Schulung gleich mit einem Grinsen im Gesicht notiert:

 

Suchmaschinen brauchen drei bis vier Sätze Content pro Seite“.

 

 

Ohne Gewähr fasse ich einige meiner Learnings zu den drei Bereichen SEO, Online/Offline und Adwords in diesem Blogartikel zusammen. Außen vor lasse ich dabei technische Ausführungen zur Einrichtung eines Adwords Konto, wen das interessiert dem empfehle ich gerne die entsprechende Schulung.

Eine Website ist niemals "fertig"

Branding im Treppenhaus. Bild: Peggy Wandel
Branding im Treppenhaus. Bild: Peggy Wandel

1.    Eine Website ist niemals „fertig“

SEO (Search Engine Optimization) ist ein laufender Prozess. Einmal erstellt bleibt die Website eine Dauerbaustelle, auf der regelmäßig etwas passieren sollte.


2.    Die Suche wandelt sich ständig

Derzeit suchen Nutzer zum Beispiel zunehmend per Sprachbefehl (Alexa, Siri und Co. sei Dank). Dabei formulieren sie ihre Suche oft anders als per Tastatur. Entsprechend lassen sich Formulierungen auf der Website anpassen.


3.    SEO-Optimierung

Niemand kann versprechen, eine Seite innerhalb von zwei Wochen im Suchmaschinen-Ranking ganz nach vorne zu katapultieren. In einem Nischen-Markt mag das funktionieren, in hart umkämpften Branchen zeigen sich Ergebnisse erst nach circa sechs Monaten. Zudem gilt Punkt 1.


4.    SEO ist die Grundlage für SEA (Search Engine Advertising)

Da sich eine Website nicht für beliebig viele Keywords optimieren lässt, ist es ratsam zunächst für die wichtigsten Keywords sogenannte Landingpages (was das ist, erklärt Wikipedia) zu gestalten. Anschließend kann man eine Werbekampagne dazu starten, die auf diese Seite verlinkt; beispielsweise mit Adwords. Bevor Sie jedoch eine Werbekampagne starten, brauchen Sie eine Marketingstrategie. Darin halten Sie fest, was Sie erreichen wollen.

Online und offline verschmelzen

Das Internet tragen wir heute dank Smartphone oder Smartwatch immer bei uns. Längst verschmelzen die Grenzen zwischen „online“ und „offline“ in vielen Bereichen. Gemeinsam mit Großkunden versucht Google bereits „online to offline Käufe“ nachzuvollziehen.

Ich habe das so verstanden:
Markus Mustermann hat sich am 3.3.2018 im Internet über das neue XYZ Smartphone informiert. Am 23.3.2018 geht er in die Filiale der XYZ in der Züricher Bahnhofstraße und kauft sich dort eben dieses neue Smartphone. Bingo! Dank „conversion tracking“ kann Konzern XYZ den Verkaufserfolg auf seine Onlinestrategie zurückführen. Schöne neue Welt? Für mich persönlich ist es eher beängstigend, vom freien Individuum zum gläsernen Konsumenten zu werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Adwords ist eine Auktion

Google erhält mehr als 3,5 Milliarden Suchanfragen pro Tag. Wer dort Werbung schalten will muss wissen: Adwords ist eine Auktion. Und da heißt es bekanntlich: „Wer bietet mehr?“. Je generischer meine Keywords und je umkämpfter der Markt für meine Produkte, desto schwieriger wird es, mit meiner Anzeige ganz oben zu landen. Grundsätzlich sollte man sich als Vermarkter daher vorab fragen: „Habe ich Zeit, mein Adwords-Konto regelmäßig zu pflegen?" (oder habe ich jemanden, der dafür Zeit hat?). Bei einer einzelnen Kampagne mit wenigen Keywords beträgt der empfohlene Zeitaufwand bereits rund eine Stunde pro Woche. Und: Dranbleiben ist unabdingbar, denn die Suche verändert sich ständig. Die gute Nachricht: Wer Lust hat, sich auf dieses Spiel einzulassen, kann mit qualitativ guten Keywords erfolgreicher sein als jemand, der nur bereit ist viel Geld pro Klick auszugeben.

Fazit

Kurz zusammengefasst:

  • Qualitativ guter, thematisch passender Content schlägt Textmenge
  • Suchmaschinenmarketing kostet Zeit und Geduld
  • Online und offline trennen war gestern



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